Das Gothardusfest in Gotha

Das Gothardusfest ist Gothas größtes und wichtigstes Stadtfest, das jährlich am ersten Maiwochenende zu Ehren des Schutzpatrons Sankt Gothardus auf den innerstädtischen Straßen und Plätzen gefeiert wird. Es setzt eine mittelalterliche Tradition fort, die bereits seit dem 14. und 15. Jahrhundert von den Gothaer Bürgern begangen wird.

Das dreitätige Festwochenende beginnt mit dem traditionellen Lichterlauf durch die malerischen Gassen Gothas. Daneben haben sich aber auch viele weitere Traditionen herausgebildet. So findet am Freitagabend im Anschluss an den Lichterlauf das Lichterfest mit einem Höhenfeuerwerk an der Orangerie statt. Der historische Festumzug und die Zeremonie mit St. Gothardus und dem Landgrafen Balthasar zur Saisoneröffnung an der Wasserkunst am Samstag, sind ebenfalls fester Bestandteil. Seit 2007 erleuchtet das klassische Musikfeuerwerk an der Wasserkunst die Innenstadt mit bunten Farben und auch ein Riesenrad erhebt sich seit 2015 über der Wasserkunst. Viele tausende Menschen zieht es zu diesem Anlass in die schöne Residenzstadt, um das Fest gemeinsam zu zelebrieren.
 

Der geschichtliche Hintergrund

Eine Urkunde aus dem Jahr 1422 belegt, dass die gläubigen Bürger am Todestag des Schutzpatrons Sankt Gothardus ihm und ihrem Gott dankten, indem sie den Armen Spenden und Almosen gaben. Als weiteren Dank hielten sie zwei Messen auf dem Berg St. Marien und der Kapelle im Rathaus. Dieser festliche Brauch endete mit einem großen Umzug durch die Plätze und Straßen der Stadt, der mit feierlichen Gebeten und Gesängen begleitet wurde. Die Bürger hofften durch diese Prozession, das Unheil von der Stadt ferngehalten, der Friede Gottes verbreitet und ihre Felder vor Unwetter bewahrt würden.